
LEITFADEN FÜR DEN ANBAU VON TOMATEN
Es ist wieder so weit: Wir sind in der Jahreszeit, in der man Tomaten aussät oder als Jungpflanzen kauft und in der man sich auf die köstliche Ernte im Sommer freuen kann.
Tomaten lassen sich zu Hause relativ einfach anbauen – ob im Freien oder unterm Dach, in Töpfen oder in der Erde. Frisch gepflückte, vollreife und noch sonnenwarme Tomaten sind einfach unschlagbar und haben so viel mehr Geschmack als jene, die im Handel erhältlich sind. Für den kommerziellen Anbau wird in der Züchtung auf Kriterien geachtet wie Ertrag, die besonderen Bedürfnisse der Sorten, ob sie leicht zu ernten sind und sich gut packen und transportieren lassen und auch wie lange sie haltbar sind. Mit Aroma hat das eher wenig zu tun. Besonders Tomaten, die aus geheizten Gewächshäusern kommen (womöglich sogar mit zusätzlichem Kunstlicht angebaut) sehen zwar aus wie Tomaten, aber schmecken nicht danach.
Die drei unterschiedlichen Typen
Die Vielfalt an Tomaten ist riesig. Es gibt sie in gelb, orange, grün, rosa, rot, braun, fast schwarz und sogar gestreift. Es gibt auch eine Reihe von Formen – rund, länglich, birnenförmig und auch gerippt. Von riesig groß bis winzig klein, oft nicht mehr als eine Johannisbeere groß.
Die drei Größenkategorien
Kleine Sorten: Kirsche, Cocktail, Traube, kleine Birne und Johannisbeere.
Sie sind in der Regel leicht anzubauen, ertragreich, und dank ihrer Größe früh reifend und haben oft einen süßeren Geschmack. Sie sind besonders gut geeignet für Anfänger, da die Pflege nicht kompliziert ist.
In verschiedenen Formen und Farben gemischt ergeben sie eine dekorative Salatschüssel. Es sind die idealen Snacks zum Naschen.
Mittlere Sorten: Diese Salattomaten sind ideal zum Schneiden. Die Pflaumentomaten, die fleischig sind und nur wenig Samen enthalten, sind besonders für Suppen und Soßen geeignet.
Große Sorten: Fleisch Tomaten sind ideal zum Schneiden, Füllen oder Backen und eignen sich auch gut für Soßen.
Es gibt zwei Arten von Tomaten
In der Kultur macht man zwei Unterschiede. Es gibt jene Sorten, die als hohe Stabtomate an einen Stütz hochgezogen werden und auch andere, die sich verzweigt, eher buschförmig entwickeln.
Stab-Tomaten: Die meisten Tomatensorten gehören zu dieser Form. Sie sind schnellwüchsig und können sehr hoch werden. Daher ist es wichtig, sie zu stützen und regelmäßig anzubinden. In einem Gewächshaus oder einem Folientunnel können die Stängel an einer straffen, starken Schnur befestigt werden, die fest mit dem Boden und der Decke verbunden ist.
WICHTIG: Da die Pflanzen nur einen zentralen Trieb bilden sollen, ist es wichtig, sie regelmäßig auszugeizen, um eine buschige Wuchsform zu verhindern. Ausgeizen bedeutet, die kleinen Seitentriebe (Geiztriebe) zu entfernen, die in den Blattachseln, also zwischen Haupttrieb und Blatt, wachsen. Diese Triebe verbrauchen Energie, ohne später viele Früchte zu bringen. Durch das regelmäßige Ausgeizen fördert man ein kräftiges Wachstum des Haupttriebs, bessere Durchlüftung der Pflanze und eine höhere Fruchtqualität. Besonders bei Stabtomaten ist das entscheidend für einen guten Ertrag.
Buschtomaten: Diese sind von Natur aus kompaktere Pflanzen mit einer buschigen, mehrstämmigen Wuchsform. Die Früchte sind eher kleiner. Sie sind ideal für den Anbau in Töpfen für Balkone oder Terrassen. Die Pflanzen müssen weder beschnitten noch gestützt werden. Eine kegelförmige Anordnung aus kurzen Bambusstäben, die mit einem Schnurkreis verbunden sind, kann hilfreich sein, um das Gewicht der Fruchtstände zu tragen. Buschtomaten sind ideal für Anfänger, da sie weniger Aufmerksamkeit erfordern.
Selbst aussäen oder Jungpflanzen kaufen?
Man kann Tomaten leicht aus Saatgut vorziehen im Gewächshaus oder auf eine helle Fensterbank. Allerdings finde ich es interessanter, mehrere verschiedene Sorten zu haben als viele Pflanzen von nur eine Sorte. Als Koch ist mir eine bunte Vielfalt am liebsten, aber wenn es hauptsächlich um Tomaten für Soßen oder Suppen geht, ist es natürlich besser, mehrere Pflanzen von einer Sorte zu haben.
Pflanzen und Pflege
Tomatenpflanzen brauchen volle Sonne, wenn möglich, wind- und regengeschützt. Wenn Frostgefahr vorbei ist und die Pflanzen sechs bis acht Wochen alt sind, können die Jungpflanzen direkt in eine gute Gartenerde oder in einen großen Topf (min. 10 l) mit guter Blumenerde eingepflanzt werden.
Sobald sich vier Blattreihen gebildet haben, kann ein organischer Flüssigdünger für Tomaten, der viel Kalium enthält, angewendet werden. Bitte Immer auf die Gebrauchsanweisung achten und in der Regel anfangs alle 2 – 3 Wochen düngen. Wenn sich Blüten und Früchte gebildet haben, mindestens einmal pro Woche. Es ist wichtig, regelmäßig zu gießen, um Aufplatzen der Früchte und Entstehung schwarzer Stellen zu vermeiden. Um Pilzproblemen zu verhindern, soll Wasser direkt an der Basis der Pflanze verteilt werden und nicht auf das Laub.
Krankheiten
Wie bei fast alle Pflanzen gibt es auch bei Tomaten ein paar Krankheiten, die ärgerlich sein können. Einige dieser Probleme wie Blattrollkrankheit sind oft physiologisch, und können durch Pflege und Achtsamkeit behoben werden. Nährstoffmangel, unregelmäßiges gießen, stark schwankende Temperaturen zwischen Tag und Nacht und exzessive Hitze können die Ursache sein.
Es gibt einige Pilzkrankheiten, die auftauchen können. Echter Mehltau erkennt man an weißem, mehlartigem Belag auf Blättern. Er tritt vor allem bei warmem, trockenem Wetter auf. Befallene Blätter schnell entfernen, und Pflanzen regelmäßig gießen.
Sorgenweckend ist die Tomatenfäule (Braun- oder Krautfäule). Es zeigt sich durch braune Flecken an Blättern und Früchten, oft bei feuchtem Wetter. Wichtig: Pflanzen luftig halten und regelmäßig ausgeizen. In regenreiche Regionen, wo Tomatenfäule ein häufigeres Problem ist, werden Tomaten am besten unter einem Dach oder in einem Gewächshaus angebaut. Alternativ können resistente Sorten wie ‘Harzfeuer‘ oder die rote Johannisbeertomate gepflanzt werden.
Empfehlenswerte Düngermitteln
Besonders wenn Tomaten auf mageren Böden angepflanzt werden oder im Kübel stehen, ist es wichtig, sie regelmäßig zu düngen damit sie kräftig wachsen und reich blühen. So können sich reichlich Früchte bilden.
Es gibt eine große Auswahl an spezialisierte Tomatendüngermitteln auf den Markt.
1 Flüssigdünger Tomaten und Gemüse (Cuxin DCM) eignet sich ideal für die regelmäßige Düngung über das Gießwasser, sorgt für eine ausgewogene Versorgung mit Haupt- und Spurennährstoffen und unterstützt die Ausbildung aromatischer Früchte.
2 AMN Powerdünger (Mack Bio Agrar) liefert sofort verfügbare Nährstoffe und unterstützt besonders in der Wachstumsphase die Wurzelbildung sowie die allgemeine Vitalität.
3 AMN Natural Aktiv-bio (Mack Bio Agrar) aktiviert das Bodenleben und unterstützt die Pflanzen auf natürliche Weise in allen Entwicklungsphasen. Mit wertvollen Mykorrhiza-Pilzsporen inklusive!
4 Azet Aroma & Stark Kaliumdünger (Neudorff) stärkt gezielt die Fruchtausbildung. Der hohe Kaliumanteil fördert die Reifung, verbessert das Aroma und erhöht die Widerstandskraft.
Tipp:
Bitte am Ende der Saison nicht verzweifeln, wenn die letzten grünen Tomaten nicht mehr an der Pflanze reifen. Sie werden drinnen bei Zimmertemperatur nachreifen, indem man sie zum Beispiel auf einem Tablett auslegt. Ein reifer Apfel daneben beschleunigt die Reifung. So genießen Sie auch nach der Ernte noch aromatische Früchte!
Isabelle Van Groeningen
17. April 2025
A GUIDE TO GROWING TOMATOES
It's that time of year again: the season when you can sow tomato seeds or buy seedlings, and look forward to a delicious harvest in summer.
Tomatoes are relatively easy to grow at home, whether outdoors or indoors, in pots or in the ground. Freshly picked, fully ripe tomatoes that are still warm from the sun are simply unbeatable and have so much more flavour than shop-bought fruit. There is also a wide range of interesting varieties that are not available in shops. For commercial cultivation, breeders focus on criteria such as yield, uniformity of the varieties, whether they are easy to harvest and can be packed and transported well, and whether they have a long shelf life. Flavour is not a priority. Tomatoes grown in heated greenhouses, possibly with additional artificial lighting, may look like tomatoes, but they do not taste like them.
The three different types
The variety of tomatoes is huge. They come in yellow, orange, green, pink, red, brown, almost black and even striped. There are also a number of shapes – round, elongated, pear-shaped and even ribbed. From huge to tiny, no bigger than a currant.
Three size categories
Small varieties: cherry, cocktail, grape, small pear and currant.
They are usually easy to grow, high-yielding and, thanks to their size, ripen early and often have a sweeter taste. They are particularly suitable for beginners as they are not difficult to care for.
Mixed in different shapes and colours, they make an attractive salad. They are ideal snacks.
Medium varieties: Salad tomatoes are ideal for slicing. Plum tomatoes, which are fleshy and contain few seeds, are particularly suitable for soups and sauces.
Large varieties: Beefsteak tomatoes are ideal for slicing, stuffing or baking and are also suitable for sauces.
There are two types of tomatoes
In cultivation, a distinction is made between two types. There are those that are grown on a support as long, straight tomatoes, and those that develop into a bushy shape with many side branches.
Cordon tomatoes: Most tomato varieties belong to this type. They are fast-growing and can become very tall. It is therefore important to support them and tie them up regularly. In a greenhouse or polytunnel, the stems can be attached to a taut, strong string that is firmly attached to the ground and the ceiling.
IMPORTANT: As the plants should only form a central shoot, it is important to prune them regularly to prevent them from becoming bushy. Pruning involves removing the small side shoots (suckers) that grow in the leaf axils, i.e. between the main shoot and the leaf. These shoots consume energy without producing much fruit later on. Regular pruning promotes vigorous growth of the main shoot, better ventilation of the plant and higher fruit quality. This is particularly important for a good yield with stake tomatoes.
Bush tomatoes: These are naturally more compact plants with a bushy, multi-stemmed growth habit. The fruits are generally smaller. They are ideal for growing in pots on balconies or patios. The plants do not need to be pruned or supported. A cone-shaped arrangement of short bamboo sticks connected with a circle of string can be helpful to support the weight of the fruit clusters. Bush tomatoes are ideal for beginners as they require less attention.
Self-sowing or buying young plants?
Tomatoes are easy to grow from seed in a greenhouse or on a bright windowsill. However, I find it more interesting to have several different varieties than many plants of just one variety. As a cook, I prefer a colourful variety, but if you mainly want tomatoes for sauces or soups, it is of course better to have several plants of one variety.
Planting and care
Tomato plants need full sun, protected from wind and rain if possible. Once the risk of frost has passed and the plants are six to eight weeks old, the young plants can be planted directly into good garden soil or into a large pot (min. 10 litres) with good potting soil.
Once four rows of leaves have formed, you can apply an organic liquid fertiliser for tomatoes that is high in potassium. Always follow the instructions for use, but usually fertilise every 2–3 weeks at the beginning. Once flowers and fruits have formed, fertilise at least once a week. It is important to water regularly to prevent the fruits from bursting and black spots from forming. To prevent fungal problems, water should be applied directly to the base of the plant and not to the foliage.
Diseases
As with almost all plants, there are a few diseases that can be troublesome for tomatoes. Some of these problems, such as leaf roll disease, are often physiological and can be remedied with care and attention. Nutrient deficiencies, irregular watering, large temperature fluctuations between day and night, and excessive heat can all be causes.
There are several fungal diseases that can occur. Powdery mildew can be recognised by a white, flour-like coating on the leaves. It occurs mainly in warm, dry weather. Remove affected leaves quickly and water the plants regularly.
Tomato blight (brown or leaf blight) is a cause for concern. It manifests itself as brown spots on leaves and fruits, often in damp weather. Important: keep plants well ventilated and remove side shoots regularly. In rainy regions where tomato blight is a more common problem, tomatoes are best grown under a cover or in a greenhouse. Alternatively, resistant varieties such as ‘Harzfeuer’ or the red currant tomato can be planted.
Recommended fertilisers
Especially when tomatoes are planted in poor soil or in pots, it is important to fertilise them regularly so that they grow vigorously and flower profusely, enabling them to produce abundant fruit.
There is a wide range of specialised tomato fertilisers available on the market.
1 Liquid fertiliser for tomatoes and vegetables (Cuxin DCM) is ideal for regular fertilisation via the watering can, ensures a balanced supply of main and trace nutrients and supports the development of aromatic fruits.
2 AMN Powerdünger (Mack Bio Agrar) provides immediately available nutrients and supports root formation and general vitality, especially during the growth phase.
3 AMN Natural Aktiv-bio (Mack Bio Agrar) activates soil life and supports plants naturally in all stages of development. Includes valuable mycorrhizal fungus spores!
4 Azet Aroma & Stark Kaliumdünger (Neudorff) specifically strengthens fruit formation. The high potassium content promotes ripening, improves aroma and increases resistance.
Tip:
Don't despair at the end of the season if the last green tomatoes are no longer ripening on the plant. They will ripen indoors at room temperature, preferably laid out on a tray. A ripe apple next to them will speed up the ripening process. This way, you can enjoy aromatic fruits even after the harvest season is over!
Isabelle Van Groeningen
17 April 2025