Peter Joseph Lenné gründete im Jahr 1823 in Potsdam die erste Ausbildungsstätte für Gartenkultur in Europa. Es war sein Ziel, in der „Königlichen Gärtnerlehranstalt“ die Gartenkunst zu fördern, die er auf seinen weitläufigen Reisen, die ihn auch immer wieder nach England geführt hatten, kennen und schätzen gelernt hatte. 1903 zog die Gärtnerlehranstalt nach Berlin-Dahlem um in die damals modern gestaltete, jetzt historische Gewächshausanlage.

Die Anfänge einer institutionellen Gärtnerausbildung liegen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts. Bis dahin war das Gärtnerwesen eng mit der höfischen Gesellschaft verbunden. An fürstlichen Höfen bildeten Hofgärtner den Nachwuchs aus. Es war eine eher praktisch ausgerichtete Schulung.

Gut ausgebildete Gärtner wurden um die Jahrhundertwende nicht nur vom Adel gesucht, auch das höhere Bürgertum verlangte mehr und mehr nach geschultem Gartenpersonal. Peter Joseph Lenné erkannte die veränderten Anforderungen an den Gärtnerberuf und regte eine Erweiterung und Perfektionierung der Ausbildung an.

Ganz dem Aufklärungsgedanken verbunden, dass das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden sei, plante er die Einrichtung einer Gärtnerlehranstalt in Verbindung mit

einer Landesbaumschule. Die Gärtnerlehranstalt bot eine Weiterbildung für Gärtner an, die schon eine praktische Lehrzeit absolviert hatten. Die Ausbildung selbst war praktisch, wissenschaftlich und künstlerisch ausgerichtet, wobei die Ausbildungsschwerpunkte auf der Gartengestaltung, dem Gemüseanbau und der Obstbaumzucht und -pflege mit Sortenkunde und Fruchtverwertung lagen.

Darüber hinaus wurde im Fach Gartenkunst Geschichte und Theorie vermittelt sowie Stillehre, Kunstgeschichte und Technik der Gartenkunst. Fächer wie Entwurfslehre und Zeichnen standen ebenso im Lehrplan der Königlichen Gärtnerlehranstalt wie Botanik, Chemie, Physik und Mathematik. Den Absolventen wurde also eine umfassende Ausbildung zuteil, die alle Bereiche der Gartenkultur beinhaltete.