Wunderschön blühende holzige Hülsenfrüchte

Der Frühling schreitet mit großen Schritten voran. Die herrliche Zeit der Blütenpracht der Obstbäume neigt sich bereits dem Ende zu, und das Konfetti aus Blütenblättern von Pflaumen, Kirschen, Birnen und Äpfeln ist leider weg. Nun sind die blühenden Stars aus der Familie der Hülsenfrüchte an der Reihe. Unsere mit Glyzinien bewachsenen Bögen sind diese Woche mit ihren langen, eleganten, herabhängenden Blütenständen ein atemberaubender Anblick.

Ebenso elegant sind die Goldregen, die mit goldgelben Blütenständen bedeckt sind. Weniger elegant, aber ebenso spektakulär finde ich die Blüten des Judasbaums. Die stark duftenden weißen Blüten der Akazie beginnen sich zu entwickeln, sehr zur Freude der Bienen, die daraus einen wunderbar aromatischen Honig produzieren.

Die Blüten der Akazien und des Judasbaums sind essbar. In Italien habe ich die kurzen Blütenstände der Akazie in einen einfachen Teig aus Mehl und Wasser getaucht und frittiert gegessen. Aber Vorsicht, die Blüten von Goldregen und Glyzinien sind giftig!

Beautifully flowering leguminous trees

Spring progresses at a rapid pace. The delightful blossom-season is already coming to an end, as the petal confetti of plums, cherries, pears and apples scattered across the garden. Now it is the turn of the pea-related flowering show-stoppers. Our Wisteria-clad arches have been stunning this week, with long, elegant drooping racemes of flowers.

Equally elegant are the Laburnums, clad with golden yellow racemes of flowers, maybe less elegant, but equally spectacular I find the flowers of the Judas Tree. The strongly scented white flowers of acacia are starting to develop to the delight of bees who produce a wonderfully flavoured honey from them. 

The flowers of Acacias and of the Judas Tree are edible. In Italy I have eaten the short racemes of Acacia, dipped in a simple batter of flour and water and deep fried. But beware, the flowers of Laburnum and Wisteria are poisonous!

Der Judasbaum

Cercis silquastrum ist der erste, der blüht, da seine purpurrosa Blüten im Gegensatz zu den anderen hier genannten Arten schon erscheinen, bevor die Blätter austreiben. Die dichten Blütenbüschel bedecken nicht nur die Enden der Zweige, sondern ragen sogar aus den dickeren, älteren Stämmen hervor und bilden eine beeindruckende, farbenfrohe Wolke. Die schönsten Exemplare, die ich kenne, stehen im Hermannshof. 

Es gibt auch eine rein weiße Form, falls Sie keine farbenfrohe Explosion im Frühling mögen: Cercis silquastrum ‘Album‘. 

Dieser Baum eignet sich für kleinere Gärten und steht gerne an sonnigen Standorten. Da er gut mit Hitze zurechtkommt, ist er ein interessanter Baum für die Zukunft. So wie er die Saison mit einem großartigen Spektakel beginnt, beendet er sie auch mit einer schönen Herbstfärbung. Sie stammen aus dem östlichen Mittelmeerraum und dem Nahen Osten, werden aber seit 300 Jahren oder länger in unseren Gärten kultiviert.

Eine nordamerikanische Art, die in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen hat, ist Cercis canadensis. Meine erste Begegnung mit dieser Art war „Forest Pansy“, eine Sorte mit einem ausladenderen Wuchs und sehr attraktivem, herzförmigem, dunkelrotem Laub. Die Herbstfärbung ist spektakulär und reicht von Gelb über Orange und Rot bis hin zu Violett. Wie beim herkömmlichen Judasbaum erscheinen die violett-rosa Blüten in Büscheln entlang der Zweige und Stängel, bevor die Blätter austreiben.

The Judas Tree

Cercis silquastrum is the first to flower as, unlike the others mentioned here, their purple-pink flowers appear before the leaves come out. The tight clusters of flowers clad not only the ends of branches, but will even emerge out of thicker, older stems and create an impressive colourful cloud. The most beautiful ones I know stand in Hermannshof. There is also a clear white form in case you do not care for a colourful explosion in spring, Cercis silquastrum ‘Album’. 

This tree is suited to smaller gardens and likes a sunny position. Its ability to cope well with heat, makes it an interesting tree for the future. Just as it starts off the season with a great spectacle, it also concludes the season with a good show of autumn colour. They are native to the Eastern Mediterranean and the Near East but have been in cultivation in our gardens for 300 years or more.

A North American species which has greatly gained in popularity in recent years is Cercis canadensis. My first introduction to this species was ‘Forest Pansy’ a cultivar with a more spreading habit and very attractive hart-shaped dark red foliage. Its autumn colour is spectacular, going through a range of colours from yellow, orange, red to purple. Like the conventional Judas Tree, its purple-pink flowers appear in clusters along branches and stems before the leaves come out.

Goldregen

Als ich jung war, hatte ich zu Recht Angst vor Goldregen. Meine Eltern hatten mir von klein auf beigebracht, welche Pflanzen man wegen ihrer Giftigkeit mit Respekt behandeln muss. Goldregen ist eine davon. Seine Giftigkeit sollte Sie jedoch nicht davon abhalten, ihn zu pflanzen. Er ist ein guter kleiner Baum für kleine Gärten und zu dieser Jahreszeit mit gelben Blütenständen bedeckt, die sein hellgrünes Laub schön ergänzen. Für sehr kleine Gärten ist Laburnum anagyroides ‘Sunspire‘ eine interessante Option, da er durch seinen säulenförmigen Wuchs wenig Platz benötigt. Wenn Sie jedoch mehr Platz haben, pflanzen Sie Laburnum x watereri ‘Vossi‘, dessen lange, herabhängende Blütenstände sehr elegant und auffällig sind. Die Blüten von ‘Sunspire‘ sind kürzer und dichter.

Diese Bäume sind in Europa heimisch und haben sich als sehr tolerant gegenüber Umweltverschmutzung erwiesen, sodass sie sich gut für die Stadtbegrünung eignen. Im Gegensatz zum Judasbaum, der oft kein sehr hohes Alter erreicht, sind diese Bäume dafür bekannt, dass sie viele Jahrzehnte überleben. Nicht selten finden wir alte Bäume in Gärten, die von früheren Generationen gepflanzt wurden. Wir haben ein großes Exemplar auf unserem Parkplatz, für das wir vor 18 Jahren eine Fällgenehmigung erhalten hatten, da es sehr alt und krank war. Wir wollten dieses schöne alte Exemplar jedoch nur ungern verlieren, da es auch einen wichtigen Sichtschutz zum Nachbarhaus darstellte. Wir beschlossen, es stark zurückzuschneiden, in der Hoffnung, dass sich der Baum wieder erholen würde. Das tat er auch. Heute ist er wieder ein prächtiges Exemplar, und wir sind sehr froh, ihm eine zweite Chance gegeben zu haben.

Laburnum

When I was young, I feared Laburnum, rightly. My parents had taught me from an early age which plants to treat with respect because they are poisonous. Laburnum is one of them. Its toxicity should not stop you from planting it though. A good small tree for small gardens, it is covered at this time of year with yellow flower racemes, that compliment well its pale green foliage. For the very small garden Laburnum anagyroides ‘Sunspire’ is a good option, as its columnar habit takes up little space. However, if you have the space, plant Laburnum x watereri ‘Vossi’ whose long, drooping flowerracemes are very elegant and showy. The flowers or ‘Sunspire’ are shorter and more condensed.

These trees are native to Europe and have proved to be very tolerant of pollution, making them suited to urban planting. In contrast to the Judas Tree, which often does not reach a very old age, these are known to survive many decades. Quite often we find old trees in gardens, planted by previous generations of owners. We have a large specimen in our car park, for which, 18 years ago, we had obtained a felling license as it was very old and diseased. However, we were reluctant to lose this beautiful old specimen as it was also an important screen to the neighbouring house. We decided to prune it back hard in the hope it would revitalise the tree. It did. Today it is a magnificent specimen again, and we are very happy to have given it a second chance. 

Goldregen-Tunnel

In England gibt es eine alte Tradition, einen Goldregen-Tunnel zu pflanzen, indem man die Bäume entlang von Bögen über einen Weg führt, sodass man unter einem goldenen Blütenregen hindurchgehen kann. Der spektakulärste davon befindet sich in Bodnant in Wales, aber ich habe auch kleinere Exemplare gesehen, unter anderem in West Dean und Barnsley House. Der Effekt ähnelt dem von herabhängenden Wisteria-Blüten. Als Kletterpflanze eignet sich eine Glyzinie besser für solche Konstruktionen, da sich ihre Stängel um das Metall winden. Ein Goldregenbogen muss hingegen sorgfältig beschnitten und gebunden werden, damit die Pflanze dorthin wächst, wo man sie haben möchte.

Pflanzen Sie doch einen dieser Insektenmagneten, sie werden Ihnen jedes Frühjahr große Freude bereiten, wenn sie mit Tausenden von Blüten bedeckt sind!
 

Isabelle Van Groeningen

9. Mai 2025

Laburnum tunnels

An old tradition exists in England to plant a laburnum tunnel, training the trees along arches over a path, so one can walk under a golden shower of flowers. The most spectacular of these is to be found at Bodnant in Wales, but I have also seen smaller ones planted amongst others in Kew Gardens, West Dean and Barnsley House. The effect is similar to that of drooping Wisteria flowers. As a climber, a Wisteria lends itself better to such structures, as the stems will wind themselves around the metal. Whereas a Laburnum arch needs to be meticulously pruned and tied, to guide the plant there where you want to have it. 

Consider planting one of these insect magnets, they will provide great pleasure each spring when they are clad in thousands of flowers!
 

Isabelle Van Groeningen 

9th Mai 2025