Karl Foerster
Karl Foerster hat einmal gesagt: "Ein Garten ohne Gräser ist grässlich". Er hat uns auf die Gräser aufmerksam gemacht, da er sie als unverzichtbar für den Winter betrachtet. Gerade in langen, kalten Wintern, in denen im Garten wenig Nennenswertes passiert, sind die getrockneten Strukturen vieler Gräser von unschätzbarem Wert. Er schrieb zahlreiche Artikel über sie in seiner berühmten Gartenzeitschrift Die Gartenschönheit und veröffentlichte 1956 als erster ein Buch zum Thema Einzug der Gräser und Farne in die Gärten. Für viele Jahrzehnte blieb es das einzige Buch zu diesem Thema und war das wichtigste Nachschlagewerk für Designer, die für ihre Verwendung von Gräsern bekannt sind, wie Wolfgang Oehme und Piet Oudolf. Foerster mag den Anstoß zu dieser Bewegung gegeben haben, aber ein Großteil unseres heutigen Sortiments wurde von anderen Züchtern wie Ernst Pagels gezüchtet, der von Foerster ausgebildet wurde.
Pfeifengräser
Die ersten, die in meinem Garten Einzug hielten, waren Pfeifengräser. Die kompakteren Sorten wie Molinia caerulea 'Heidebraut' (70 cm) und 'Moorhexe' (1,20 cm) kannte ich schon aus dem Garten meiner Kindheit in Belgien, wo sie wild um meinen Sandkasten herum wuchsen. Diese kürzeren Formen können spektakulär aussehen, wenn sie in großen Trieben gepflanzt werden und mit Zwiebeln wie blausternchen untergepflanzt werden, um ihre Nacktheit im Frühjahr zu verdecken. Aber in die höheren, luftigen, transparenten Schönheiten verliebte ich mich während einer Tour durch Gärten und Baumschulen in Norddeutschland und Holland in den frühen neunziger Jahren. In jedem Garten, den wir besuchten, sei es der Förstergarten, der Garten von Mien Ruys oder der von Piet Oudolf, sahen sie prächtig aus und gesellten sich schnell zur wachsenden Pflanzensammlung im Kofferraum des Autos. Molinia caerulea ssp. arundinacea 'Karl Foerster' (1,50m),
M. arundinacea 'Transparent' (1,70m) und 'Windspiel' (bis zu 2m) wurden später durch die noch größere 'Skyracer' (bis zu 2,20m) ergänzt. Die Unterschiede sind zugegebenermaßen gering, aber ich liebe sie für ihre leichte Struktur und ihre leuchtend goldgelbe bis orange Herbstfärbung. An feuchten Tagen, nach leichtem Nieselregen oder starkem Tau, bleiben Hunderte von winzigen Wassertropfen an den zarten Zweigen hängen und beschweren sie in großzügigen Bögen, wodurch sich die Struktur der Pflanze öffnet. Wenn sie trocknen, werden sie steifer und streben in den Himmel. Der kleinste Windhauch lässt sie im Wind tanzen und bringt sanfte Bewegung in den Garten. Die meisten bleiben bis zum Ende des Jahres schön. Je nachdem, wie nass oder windig die Saison ist, können sie bis ins neue Jahr stehen bleiben, aber früher oder später fallen sie einfach um, und dann können die Stängel und Blätter einfach aufgesammelt und kompostiert werden.
Ich hatte mehrere Pfeifengräser als wichtige Strukturpflanzen in die großen Beete der Gartenakademie gesetzt. Sie wurden etwa einen Meter vom Rand entfernt gepflanzt und tauchten in regelmäßigen Abständen wieder auf, um im Herbst und Winter Höhe und Struktur zu bieten, aber dennoch so transparent zu sein, dass man durch den Dunst der feinen Zweige hindurchsehen kann. Leider hatten auch Wühlmäuse ihre Freude an ihnen, so dass irgendwann alle bis auf eine Pflanze verschwunden waren, die jetzt aber wieder gepflanzt werden. Ich verwende sie gerne als Einzelexemplare, die sich über die umgebende Vegetation erheben.
Chinaschilf
Durch meinen Erfolg mit den Pfeifengräser ermutigt, ging ich zu Chinaschilf über. In den frühen neunziger Jahren war das Angebot der englischen Gärtnereien noch sehr begrenzt. Gertrude Jekyll hatte einige Gräser in ihren Entwürfen verwendet, aber erst in den späten achtziger Jahren, als die Designer begannen, sie in ihren Gärten zu verwenden, setzten sie sich wirklich durch. Der einzige Miscanthus, den es schon seit einiger Zeit gab, war der sehr feinblättrige Miscanthus sinensis ‘Gracilimus‘, der in den kühlen englischen Sommern nur selten blüht, aber eine ausgezeichnete Blattpflanze ist, wie man sie in einigen historischen Gärten sieht, z. B. in den roten Rabatten von Hidcote. Miscanthus sinensis 'Zebrinus', dessen lange grüne Blätter mit den charakteristischen gelben Querstreifen versehen sind, hat die Aufmerksamkeit von Gärtnereien und Gärtnern auf sich gezogen, die eher an ungewöhnlichen Blattpflanzen als an den grasartigen Blütenständen interessiert sind.
Karl Foerster
Karl Foerster once said “A garden without grasses is ghastly”. He was instrumental in bringing them to our attention as he considered them indispensable for winter interest. Especially during long, cold winters where little noteworthy happens in the garden, the dried structures of many grasses are invaluable. He wrote numerous articles about them in his famous gardening magazine Die Gartenschönheit and was the first person to publish a book on the subject Einzug der Gräser und Farne in die Gärten in 1956. For many decades this remained the only book on the subject, and was the main reference book for designers known for their use of grasses such as Wolfgang Oehme and Piet Oudolf. Foerster may have kickstarted the movement, but much of our assortment we enjoy today has been raised by other growers such as Ernst Pagels, who was trained by Foerster.
Molinia
The first ones to move into my garden were Molinias. I was familiar with the more compact types such as Molinia caerulea ‘Heidebraut’ (70cm) and ‘Moorhexe’ (1,20cm) from my childhood garden in Belgium, where they used to grow wild around my sandbox. These shorter forms can look spectacular when planted in large drifts, underplanted with early spring bulbs such as Scilla to cover up their spring nakedness. But I fell in love with the taller airy, transparent beauties during a tour of gardens and nurseries in northern Germany and Holland in the early nineties. Every garden we visited, be it the Foerster garden, Mien Ruys’s garden or Piet Oudolf’s they looked splendid, and rapidly joined the growing collection of plants in the boot of the car. Molinia caerulea ssp. arundinacea ‘Karl Foerster’ (1,50m),
M. arundinacea ’Transparent’ (1,70m) and ‘Windspiel’ (up to 2m) were later joined by the even taller ‘Skyracer’ (up to 2,20m). The differences are subtle I admit, but I love them for their lightness in structure, and glowing golden yellow to orange autumn colouring. On moist days, after a light drizzle or heavy dew, hundreds of tiny waterdrops will cling onto the delicate branches, and weigh them down in generous arches, opening up the structure of the plant. As they dry, they become more rigid and point skywards. The slightest breeze makes them dance in the wind, bringing gentle movement into the garden. Most remain atractive till the end of the year. Depending on how wet or windy the season is, they may stand into the new year, but sooner or later they just fall over, after which point the stems and leaves can just be picked up and composted.
I had added several Molinia as important structural plants in the big borders at the garden academy. Set back about one meter from the edge, they recurred at regular intervals, to give height and structure for autumn and winter, yet be transparent enough to allow you to look through the haze of fine branches. Voles regrettably enjoyed them as well, so at one stage all, but one had disappeared, but are now being replanted again. I love using them as single specimens, that elevate themselves above the surrounding vegetation.
Miscanthus
Boldened by my success with the molinias, I moved onto Miscanthus. In the early nineties, the selection offered for sale by English nurseries was still very limited. Gertrude Jekyll had used a few grasses in her designs, but they did not really catch on until the late eighties, when designers started to use them in their gardens. The only Miscanthus that had been about for some time was the very fine leaved Miscanthus gracilimus, which in the cool English summers rarely flowers, but makes an excellent foliage plant as seen in some historic gardens such as in Hidcote’s red borders. Miscanthus sinensis ‘Zebrinus’, whose long green leaves are punctuated with its distinctive yellow horizontal stripes had caught the attention of nurseries and gardeners interested in unusual foliage plants rather than for its grassy inflorescence.