Alle gießen wie verrückt, in der Hoffnung, ihre Pflanzen zu retten, aber oft sehe ich, dass die Leute so gießen, dass es nur sehr wenig bringt, außer dass sie das Gefühl haben, etwas Gutes zu tun. Zum Gießen gehört mehr, als mit einer Gießkanne herumzuspringen. Die Kunst des Gießens muss man lernen. Als Student in den Royal Botanic Gardens in Kew wurde uns sorgfältiges Gießen beigebracht, vor allem im Steingarten und in der Alpenabteilung. Viele der zierlichen Alpenpflanzen setzten ihr Wurzelsystem tief in kühlen Felsspalten an, die feucht blieben, aber niemals Staunässe aufwiesen. Sie wurden in einem gut durchlässigen Kompost in Terrakottatöpfen gezüchtet, die in tiefe Sandbeete getaucht wurden, um diesen kühlen Lebensraum nachzuahmen. Reihe um Reihe. Jeden Morgen wurde kontrolliert, ob jede Pflanze feucht genug war oder ob sie gegossen werden musste.
Hier in der Gärtnerei der Gartenakademie ist es nicht viel anders. Wir haben eine breite Palette von Pflanzen mit unterschiedlichen Ansprüchen, die in verschiedenen Töpfen und mit verschiedenen Substraten gezogen werden, denn nicht alle kommen vom selben Züchter. Manche Erden halten mehr Wasser zurück, manche Pflanzen haben einen höheren Wasserverbrauch, je nach Pflanzentyp und Blattmasse. Lichteinfall und Windeinwirkung beeinflussen natürlich auch die Verdunstungsrate. Deshalb wird jede Pflanze einzeln bewässert und mindestens zweimal am Tag kontrolliert. In den Gewächshäusern werden die Wege befeuchtet, um die Atmosphäre abzukühlen und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, was den Pflanzen zugute kommt.
Everybody is watering like mad, in the hope of saving their plants, but often I see people watering in such a way that it will bring very little, other than make them feel they are doing something good. There is more to watering than waving about a watering can. The art of watering is something one must learn. As student at the Royal Botanic Gardens in Kew, careful watering was drilled into us, particularly in the rockgarden and alpine department. Many of the dainty alpines would normally infiltrate their rootsystem deep in amongst cool rock fissures, which would stay moist, but never had stagnant water. They were grown in a very gritty, freely draining compost in terracotta pots, plunged into deep sand beds to recreate that cool habitat. Row upon row of them. Each plant was checked each morning to see if it was moist enough, or if it needed watering.
Things here in the nursery at the Garden Academy are not all that different. We have a wide range of plants with varying requirements, grown in different pot-sizes and different substrates, as not all come from the same grower. Some composts retain more water, some plants have a larger water consumption, depending on plant type and leaf mass. Light exposure and wind exposure will of course also influence the evaporation rate. So, every plant is watered individually, and checked at least twice a day. In the greenhouses the paths are dampened down, to cool down the atmosphere and increase the humidity which helps the plants.